Alkoholkonsum in Deutschland

Wo hört Genuss auf und wo fängt die Sucht an? Beim Thema Alkohol verschwimmen diese Grenzen. Fakt ist, dass die Europäischen Union allgemein und Deutschland zu den internationalen Spitzenreitern beim Alkoholkonsum gehören.

Promille pur: Zahlen und Fakten

Nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung konsumieren etwa 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Alkohol in riskanter Form. Davon werden 1,3 Millionen zu den Alkoholabhängigen gezählt. Nur etwa zehn Prozent der Abhängigen begeben sich in eine Therapie. Aktuell ist der Alkoholkonsum in Deutschland im Vergleich mit den Vorjahreswerten leicht rückläufig – statistisch werden aber trotzdem noch pro Kopf zehn Liter reiner Alkohol pro Jahr getrunken. In ganz Europa trinken etwa 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung regelmäßig Alkohol. In folgenden Ländern ist der Alkoholverbrauch statistisch am höchsten: Estland, Tschechien, Irland, Frankreich und auch Deutschland an zwölfter Stelle gehört dazu.

Wann spricht man von Alkoholsucht?

Ein paar Flaschen Bier nach Feierabend, ein Wein am Abend, hier und da mal ein Schnäpschen – aber wo beginnt nun eigentlich die Abhängigkeit vom Alkohol? Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit und betrifft in Deutschland zu 70 Prozent Männer. Die Liste der Folgekrankheiten ist lang und reicht von Leberschäden über Herz-Kreislauf-Probleme bis zu Schäden des zentralen Nervensystems. Diese sechs Kriterien werden international zur Klassifizierung von Alkoholsucht herangezogen:

–          ein starker Zwang, unbedingt Alkohol konsumieren zu müssen

–          mangelhafte Kontrollfähigkeit beim Trinken (kein Ende finden)

–          körperliche Entzugserscheinungen

–          Toleranz gegenüber Alkohol, größere Mengen für einen Rausch erforderlich

–          Suchtverhalten (Vernachlässigung von Interessen, das Leben dreht sich mehr > und mehr ums Trinken)
–          Alkoholkonsum wird trotz bekannter Gesundheitsprobleme fortgesetzt