Rolle von Vitamin D in der Ernährung

Vor kurzem erst hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. eine Stellungnahme zur Rolle des Vitamin D in der Versorgung der Bevölkerung herausgegeben. Bekannt ist ja, dass der Mensch einmal Vitamin D über die Haut, bei ausreichender Sonneneinstrahlung, und über die Ernährung aufnehmen kann. Als längst nachgewiesen gilt auch, dass für den Knochenaufbau mit Calcium das Vitamin D unerlässlich ist. Ebenso hat die Medizin schon lange erkannt, dass ein Vitamin-D-Mangel bei Kindern zu Rachitis und bei Erwachsenen zu Osteomalazie – ebenfalls eine Knochenerweichung mit schleichenden Brüchen – führen kann. Noch nicht umfassend durch Studien bewiesen wurde der Einfluss von Vitamin D bei Krebserkrankungen, auf Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, auf Atemwegserkrankungen, Demenz und Parkinson, allgemeine Leistungsschwäche des Gehirns und des Körpers sowie eine Reihe von Autoimmunkrankheiten. Ein Vitamin-D-Mangel kann auch ursächlich für die Entwicklung neurologischer Störungen, von Muskelschwäche und orthostatischer Dysregulation sein.

Großer Teil der Bevölkerung ist unterversorgt

Die DGE stellt in ihrer Stellungnahme unter http://www.dge.de/pdf/ws/DGE-Stellungnahme-VitD-111220.pdf heraus, dass die Sonneneinstrahlung in Deutschland – im Durchschnitt – nicht ausreichend ist, um nach einem kurzen Aufenthalt im Freien wieder ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein. Eine Studie des Robert-Koch-Instituts, auf die sich die Stellungnahme beruft, zeigt, dass fast zwanzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung und fast sechzig Prozent der Kinder mit Vitamin D im Durchschnitt unterversorgt sind. Das Max-Rubner-Institut untersuchte 2008 den Anteil von Vitamin D über die Ernährung. Dabei konnte festgestellt werden, dass die größte Menge an Vitamin D über den Verzehr von Fisch gedecht wird (ca. 33 %). Weitere Fischerzeugnisse lieferten ca. 15 % der Menge. Und 10 Prozent der Vitamin-D-Zufuhr kommen aus Eiern, Fetten, Milch und Käse.

Prävention besonders für ältere Menschen sinnvoll

Innerhalb des Skelettapparates ist ein Vitamin-D-Mangel durch Mineralisationsstörungen gekennzeichnet. Ärzte bezeichnen das als eine Myopathie. Auch Muskelschmerzen und Gangstörungen kann ein Mangel an Vitamin D zugrunde liegen. Wird beispielsweise in diesen Fällen die Vitamin-D-Versorgung erhöht, ist der Mangel binnen weniger Wochen ausgeglichen. Die Stellungnahme kommt auch zu der Ansicht, dass eine Sturzprävention, insbesondere bei älteren Menschen, mit Vitamin D das Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden, erheblich reduziert. Ebenso schätzt die DGE ein, dass durch eine Supplementierung von Vitamin D eine bessere Funktionsfähigkeit des Knochen-Muskel-Systems, vor allem bei älteren Menschen, erreicht werden kann. Die DGE muss in ihrer Stellungnahme auch anerkennen, dass die Möglichkeit einer Reduzierung von Dickdarmkrebs durch eine höhere Dosis Vitamin D erreicht werden kann. Für weitere Krebsarten sowie Diabetes mellitus konnte die DGE keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Supplementierung von Vitamin D und besseren Heilungschancen feststellen. Für Bluthochdruck allerdings hält es die Stellungnahme für möglich, dass dieser durch eine Supplementierung von Vitamin D gesenkt werden kann. Auch bei anderen Herz-Kreislaufkrankheiten besteht die Möglichkeit, dass diese durch Vitamin D eine Besserung erfahren. Die Sterberate kann – zu diesem Ergebnis kam die Stellungnahme ebenfalls – durch Vitamin D gesenkt werden.

Letzten Endes empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., besonders älteren Menschen, täglich eine Dosis von 800 I.E. Vitamin D einzunehmen. Für jüngere Erwachsene oder Kinder kann die DGE keine Empfehlung aussprechen, da es hier kein bzw. zu wenig wissenschaftliches Studienmaterial gibt, um eine Dosis festzulegen

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Ein Kommentar

  1. Hallo Susanne,

    ein sehr guter Beitrag! Ich beschäftige mich auch schon seit langem mit dem Thema Vitamin D und den Folgeerscheinungen bei Vitamin D-Mangel. Es ist erstaunlich, dass viele Menschen nicht darüber aufgeklärt sind, welchen enormen Effekt Vitamin D auf unseren Körper hat und wie leicht es ist, den Vitamin D-Haushalt auf einen gesunden Wert zu bringen.

    Ich werde sicherlich weiterhin Deinen Beiträgen zum Thema Ernährung und Gesundheit folgen – du hast einen neuen Fan 😉 Als Oecotrophologin kennst du dich ja sehr gut aus mit Vitamin D und Lebensmitteln. Ich persönlich habe mich größtenteils über die Seite schlau gemacht, als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe. Gerade für Menschen, die denken, dass eine Vitamin D-Versorgung mit viel Aufwand verbunden ist, empfehle ich persönlich folgende Unterseiten:

    Schau Dir die Seite doch mal an, ich würde mich über ein Feedback freuen, ob die Informationen dort aktuell sind oder nicht. Aber generell habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.

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