Die basenreiche Ernährung – was ist davon zu halten?
Viele Heilpraktiker, aber auch Ärzte, kennen das Problem einer Übersäuerung des Körpers. Angestrebt wird ein ausgeglichener pH-Wert von, grob geschätzt, 7,0 im Körper. Unser Zellstoffwechsel über das Blut ist in engen Grenzen, der Stoffwechsel über die Niere in etwas weiterem Sinne, davon abhängig. Vielfältige Ursachen können in diesem Bereich zu Problemen führen. Die wichtigste, weil täglich stattfindende, Ursache ist die Ernährung. Im Durchschnitt essen die Menschen im Westen Europas reichlich Brot, und viele von ihnen fast ebenso oft Fleisch oder Wurst. Diese zumeist auch als Grundnahrungsmittel bezeichneten Lebensmittel verfügen allesamt über einen sauren pH-Wert. Auch die so beliebten Limonaden, Cola, Drinks, Wein und Schnaps, ja, selbst die allermeisten Fruchtsäfte, sind ebenfalls stark säurelastig, fast mehr noch als Brot und Fleisch. Was bleibt für den Ausgleich?
Basische Lebensmittel
Eine wichtige Rolle als Basenlieferant spielt in unserer Ernährung das Wasser. Gutes Quellwasser, das natürliche Vorbild, besitzt einen pH-Wert zwischen 7,0 und 9. Leider wird unser Leitungswasser heute, auf Wunsch vieler Waschmaschinenbesitzer, derart gefiltert, dass uns letzten Endes nur ein pH-Wert von < 7,0 erreicht, also saures Wasser. Das ist sehr schade. Berauben wir uns doch damit eines der wichtigsten basischen Lebensmittel überhaupt. Der nächste, ganz wichtige, Lieferant basischer Bestandteile in der Nahrung ist das Gemüse. Fast jede Gemüsesorte bietet uns eine gute Möglichkeit, gegen die vielen Säuren im Alltag vorzugehen. Ein Spitzenreiter unter dem Gemüse stellt die grüne Gurke dar. Frisch genossen, kann sie viele Ernährungssünden wieder „ausbügeln“. Ernährungsberater empfehlen etwa ein Verhältnis von 3:1, mindestens jedoch 2:1, zwischen basischen Nahrungsbestandteilen und sauren Lebensmitteln. Selbst auf dem Teller vorstellen kann man sich das höchstens als Gemüsesuppe bzw. Kartoffeln mit Gemüse und ganz wenig Fleisch.
Verdauungsprobleme über 40
Und selbst wenn der Körper über lange Jahre durch Zugabe von körpereigenen Bordmitteln wie Calcium und Magnesium aus den Knochen Ernährungssünden abgepuffert hat, bricht auch dieser Sicherheitsmechanismus bei fast allen Menschen über 40, spätestens nach dem 50. Lebensjahr, zusammen. Denn der Körper verfügt über keine basischen Reserven mehr, um im Darm das körpereigene Hydrogencarbonat herzustellen, das bis jetzt den Nahrungsbrei ergänzen musste. Deshalb bekommen so viele Menschen über Vierzig immer mehr Verdauungsprobleme. Dann wird es aber allerhöchste Zeit, einen mehr als scharfen Blick auf unsere Ernährung zu werfen. Alternative Möglichkeiten gibt es in der Rohkost, mit energetisiertem Wasser und mit Gemüsebrühe. Auch manches Mineralwasser beim Discounter ist basisch genug, um unterstützend zu wirken. Messen kann man das mit pH-Streifen, die in jeder Apotheke erhältlich sind. Oder man greift zu synthetischen Nahrungsergänzungsmitteln, zu Calcium nach einer säurelastigen Mahlzeit oder vor dem Schlafengehen.