Was tun bei Fructoseintoleranz?

Viele Menschen wissen gar nicht, dass ständige Müdigkeit und Verdauungsprobleme auf den Genuss von Fruchtzucker zurückzuführen sind. Zu unbekannt ist die Fructoseintoleranz noch – im Vergleich zur
Lactoseintoleranz.
Wir schlemmen heimisches und exotisches Obst und Gemüse das ganze Jahr hindurch, auch ausserhalb der Saison. Darüber hinaus kommt kaum ein Fertigprodukt heutzutage noch ohne Zucker aus. Oft wird dem Verbraucher vorgegaukelt, ein Produkt sei gesünder, weil der sonst enthaltene weiße Zucker durch Fruchtzucker ersetzt wurde. Besonders bei Milchprodukten, wie zum Beispiel dem Joghurt. Auf dieses Mehr an Fruchtzucker ist unser Organismus nicht vorbereitet.

Die Folge sind gesundheitliche Probleme. Die intestinale Fructoseintoleranz (IFI) oder auch erworbene
Fructoseintoleranz ist auf einen Defekt des Enzyms Glut5 zurückzuführen. Dieses Enzym transportiert beim gesunden Menschen den Fruchtzucker durch die Dünndarmwand. Ist diese Funktion gestört,
landet zu viel Fruchtzucker im Dickdarm und verursacht dort Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Schmerzen. Aber auch somatische Symptome können auftreten. Zu den häufigsten zählen Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und vereinzelt sogar Depressionen.

Eine übliche Methode, um eine intestinale Fructoseintoleranz festzustellen, ist der Wasserstoffatemtest. Nach dem Trinken von in Wasser gelöster Fructose misst der Arzt über einen Zeitraum von 2 Stunden die ausgeatmete Luft. Die ermittelten Daten geben Aufschluss darüber, wie viel Gramm Fruchtzucker pro Tag vertragen werden. Das heißt leider noch nicht, dass weiterhin jedes fructosehaltige Nahrungsmittel – wenn auch in kleineren Portionen – auf dem Speiseplan steht. Eine intestinale Fructoseintoleranz ist immer individuell. Verträgt der Eine zum Beispiel Äpfel und Tomaten, muss ein
Anderer eventuell ganz darauf verzichten. Es gibt einige neutrale, pflanzliche Lebensmittel, die auf jeden Fall vertragen werden. Hierzu gehören Spinat, Pilze, Kartoffeln und Salat. Beim Obst sollen Mandarinen und Kiwis für den nötigen Vitaminschub sorgen. Ein Tipp von Ernährungsexperten ist, vor dem Verzehr Traubenzucker über Obst zu streuen. Dies soll die Verträglichkeit erhöhen.

Empfehlenswert ist eine so genannte Auslassdiät. Hier wird nach der Diagnose erst eine Woche lang auf jeglichen Fruchtzucker verzichtet und ab der zweiten Woche ausgetestet, welche fructosehaltigen
Lebensmittel vertragen werden. Die Suche kann sich über mehrere Wochen hinziehen, lohnt sich aber nicht nur, um den täglichen Speiseplan abwechslungsreicher gestalten zu können, sondern auch,
um die Versorgung des Körpers mit den nötigen Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen.
Über die Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen durch Nahrungsergänzungsmittel kommt man als Fructoseintoleranter, je nach Ausprägung, leider oft nicht herum. Hier gibt es aber sehr viele
gute Präparate wie zum Beispiel Alle Vitamine von Biolabor. Mit Fructosin ist vor einigen Jahren ein Mittel auf den Markt gekommen, dass – ähnlich wie Lactrase bei einer Lactoseintoleranz – nach Einnahme die Fructose verträglich macht, indem diese im Dünndarm in Glucose umwandelt wird. So können sämtliche fructosehaltigen Lebensmittel unbedenklich gegessen werden. Momentan ist das Präparat in Deutschland nicht erhältlich und wird von Fructoseintoleranten häufig in Österreich bestellt.
Eine gute Nachricht gibt es aber zum Schluss: Bei richtiger Ernährung soll die intestinale Fructoseintoleranz in vielen Fällen nach ungefähr einem Jahr genau so unbemerkt wieder verschwunden sein, wie sie gekommen ist.