Wissenschaftler

Ernährungswissenschaftler widersprechen sich häufig

Vor wenigen Tagen erst widmete sich die Süddeutsche Zeitung dem Durcheinander in den Ernährungsempfehlungen der Wissenschaftler. Was ist gesund, und wie versorge ich meinen Körper richtig? Natürlich weiß das niemand wirklich. Orientieren kann man sich nur an Beobachtungen von Essgewohnheiten. Beispielsweise ist die Mittelmeerkost deshalb in die positiven Schlagzeilen gerückt, weil die Südeuropäer angeblich gesünder sind und älter werden als wir Mitteleuropäer. Oder man betrachtet die Ernährung in Japan, wo es häufig Menschen gibt, die über 100 Jahre alt sind. Auch Mittelasien hat hier beachtliche Alterswerte aufzuweisen. Vielfach sucht man im Rotwein das Wundermittel, oder in rohem Fisch. Bewegung sei gut, aber auch das Gletscherwasser des Himalaja. Olivenöl wäre sowieso der Renner und überhaupt solle man weniger Fleisch essen. Und so geht das fröhlich fort …

Ernährungsempfehlungen sind das Ergebnis statistischer Untersuchungen

Vom medizinischen Standpunkt her wird es dann schon schwieriger, denn noch längst sind nicht alle Stoffwechselprobleme überhaupt bekannt, und schon gar nicht geklärt. Man müßte erst einmal wissen, wie der menschliche Körper wirklich funktioniert, um optimal essen zu können. Und sicher müssen dabei individuelle Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Bis heute stammt das Wissen über eine gesunde Ernährung oft aus Statistiken. Aber jede Statistik besteht nur aus einer Summe von Abweichungen, und so lässt sich nur die Fehlerhäufigkeit damit gleichmäßiger verteilen. Immer wieder müssen deshalb Ernährungsexperten ihre Vorschläge überdenken und den aktuellen wissenschaftlichen Daten anpassen. Befunde werden mit Hilfe von Fragebögen ermittelt und die Wissenschaftler müssen sich auf die Aussagen der Studienteilnehmer verlassen können.

Wissenschaftler müssen sich auf Aussagen der Studienteilnehmer verlassen

Wenn man allein die Diskussion über Kohlehydrate betrachtet – die einen sagen, dass man weniger davon essen soll. Sie würden das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Man würde leichter abnehmen und fördere damit seinen Stoffwechsel. Aktuell jedoch berichtet das British Medical Journal, wenn die Kohlehydrate eingeschränkt würden, würde man sein Risiko, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken, steigern. Beide Behauptungen gründen sich auf statistischen Untersuchungen und langjährigen Beobachtungen. Aus der einen Studie zogen die Wissenschaftler den Schluss, dass Frauen häufiger Herz-Kreislauf-Krankheiten bekommen, wenn sie ihren Kohlehydratkonsum reduzieren. Und in der anderen Studie ergaben sich günstigere Stoffwechselwerte, geringere Fettwerte und überhaupt eine bessere Zuckerverwertung während der Kohlehydratreduktion.

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