Ihre Schalen sind weich und Scheren haben sie auch nicht. Trotzdem sind es Krebse:
Garnelen – der massenhafte Genuss
Schlicht ausgedrückt sind Garnelen kleine Meereskrebse aus der Untergruppe der schwimmfähigen Langschwänze. An Deutschlands Küsten werden Garnelen meist Krabben genannt und schon beginnt die Verwirrung: Auch der Handel bedient sich gern der Bezeichnung Krabben, obwohl die streng genommen zur Gruppe der Kurzschwanzkrebse zählen. Kurzschwanzkrebse sind allerdings allesamt ungenießbar!
Was also landläufig und ziemlich unzutreffend als Krabben bezeichnet wird, sind Nordseegarnelen, die an der deutschen Nordseeküste, an der Ostseeküste sowie an der europäischen Atlantik- und Mittelmeerküste gefangen werden.
In Großbritannien heißen sie True Scrimp, in Frankreich Crevette grise und in den Niederlanden Granat.
Vier bis sieben Zentimeter lang werden Nordseegarnelen, ihr Äußeres ist grau und glasig. Sie werden mit Schleppnetzen gefangen und noch an Bord gekocht – wodurch sie leicht erröten.
Wieder an Land wird lediglich ein Teil des Fangs ungeschält verkauft, der andere Teil wird geschält und anschließend weiterverarbeitet.
Meist kommen die Garnelen, oder was jetzt davon noch übrig ist, in Dosen und Gläsern konserviert oder tiefgefroren in die Geschäfte. Nur direkt an der Küste kann man sie frisch kaufen – oder besser „fangfrisch gekocht“.
Die Tiefseegarnelen
Die zweite Garnelenart, die bei uns gehandelt wird, sind die fünf bis zehn Zentimeter langen Tiefseegarnelen. Zwischen ein- und vierhundert Meter Tiefe leben sie sozusagen im freien Schwebezustand. Tiefseegarnelen haben eine blasse, leicht rosa Färbung. Hauptfanggebiete liegen bei Norwegen, Island, Grönland, Australien, USA, Kanda, Chile, Korea, Senegal sowie entlang der Ostküste Afrikas. Dabei hat fast jede nationale Küche eigene Garnelenrezepte.
Tiefseegarnelen kommen bei uns ausschließlich als Konserven oder tiefgekühlt in den Handel.
Wertvolles Protein
Beide Garnelenarten sind ganz besonders reich an tierischem Eiweiß, das verhältnismäßig hochpreisig ist. Allerdings unternehmen die Japaner schon einige Jahre Versuche, die massenhaften Züchtungsmöglichkeiten für Garnelen und andere Krebse bedeutend ausweiten zu können. Damit hofft man auch, die Probleme der umfassenden Welternährung wenigstens in Teilen für die Zukunft lösen zu können.
Bildquellen
- garnelen: shutterstock.com, Autor: successo images