Kann man auch gesund süßen?

Bis vor wenigen Jahren war das schon ein leichtes Problem, seinen Pudding, den selbstgebackenen Kuchen, den Kaffee oder den Tee so zu süßen, ohne einen oder mehrere Teelöffel Zucker zu verwenden. Denn wie wir alle wissen, ist der normale Haushaltszucker zumindest mitverantwortlich für die gefährliche Plaque-Bildung an den Zähnen, in deren Folge sich Karies entwickeln kann. Und erst recht zuständig ist er für die Entstehung von Diabetes, Übersäuerung und anderen nicht gewünschten Zuständen im eigenen Körper. Fast nur bekannt bei Diabetikern waren alternative Süßungsmöglichkeiten wie Saccharin, Cyklomat, Sorbit oder Xylit. Einmal probiert, vielleicht für die Gewichtsreduktion, schmeckte der geliebte Kaffee damit völlig anders und bei reichlichem Genuss standen plötzlich auch ein paar Darmprobleme im Raum.

Mit Stevia zuckern

Das ist seit einiger Zeit anders. Zuerst als Badezusatzstoff angeboten, gibt es nun Stevia auf dem Markt. Sogar große Discounter bieten diese Zuckeralternative an. Dabei handelt es sich um einen sogenannten „Indianerzucker“. Stevia ist eine Pflanze, deren Blätter zu Zucker weiterverarbeitet werden. Damit gibt es endlich eine natürlich Zuckerquelle, die weder Karies fördert noch Darmbeschwerden verursacht. In praktischen, leichten Dosen gibt es „Stevia“, den leichten Zucker, im Regal. Zugegeben, er schmeckt ein wenig anders als der bisher gewohnte Zucker, aber auf keinen Fall unangenehm. Wer beispielsweise gerade im Sommer gern frisches Beerenobst isst und bisher mit Milch und Zucker oder nur mit Zucker arbeiten musste, weil die Beeren an sich oftmals zu sauer für den direkten Verzehr sind, besitzt nun mit Stevia eine gute Alternative.

Bis Dezember 2011 verboten

Als Süßstoff war Stevia bis Dezember 2011 innerhalb der EU verboten. Ihr fehlte nach gewissen lebensmittelrechtlichen Vorschriften einfach der Nachweis der Verträglichkeit als Lebensmittel. Nach nun vorliegenden rechtsgültigen Studien enthält Stevia weder Kalorien noch Zucker, sondern ist allein ein gesundes Süßungsmittel. Es reguliert den Blutzuckerspiegel und schützt die Zähne vor Karies. Möglicherweise kann man mit Stevia sogar den Blutdruck senken. Die Süßkraft von Stevia soll etwa 30x so groß sein wie die von Zucker. Stevia mit dem wissenschaftlichen Namen Stevia rebaudiana – auch Honigkraut genannt -, kommt aus Südamerika und schmeckt bereits als Pflanze extrem süß. Der Süßstoff, der aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird, heißt Steviosid und soll sogar 300x mehr süßen als der normale Haushaltszucker.