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Kaffee Konsum – Kaffeetrinken im Wandel der Zeit

Das Kaffeetrinken soll irgendwann zwischen dem sechsten und dem neunten Jahrhundert in Äthiopien angefangen haben. Dabei handelt es sich bei den Kaffeebohnen um die Samenkerne der Kaffeebaumfrüchte, die zwei Prozent Koffein und dazu ätherische Öle und Gerbsäure enthalten. Während das Koffein seine Wirkungen bereits im Rohzustand entfalten kann, entwickeln sich Bitterstoffe und Aromen erst als Folge der Röstung. Diese Aromen und das anregende Koffein sorgten für einen beispiellosen Siegeszug des Kaffees rund um die Welt. Gelegentliche Bedenken zum Kaffeegenuss konnten sich nie durchsetzen.

Kaffee: Diskussionen um einen großen Genuss

Auch beim Kaffee kommt es wie bei vielen anderen Dingen des Lebens auf die Dosis an. Immer wieder werden dementsprechend ernährungswissenschaftliche Studien gemacht, die sich mit den Wirkungen des Kaffees auseinandersetzen. Die oft ins Feld geführten angeblichen negativen Effekte konnten sie im Großen und Ganzen nicht bestätigen. Selbst zum Problem des Kaffeegenusses in der Schwangerschaft meinen führende deutsche Epidemiologen, dass es bisher unbewiesen ist, dass genussvolles Kaffeetrinken Schäden verursacht. Allerdings: Risiken sollten werdende Mütter besser nicht eingehen.

Stetig steigend: der Kaffee Konsum

Die Deutschen kommen auf einen Durchschnittsverbrauch von etwa sieben Kilogramm Kaffee pro Person und ein Finne trinkt im Durchschnitt 1310 Tassen Kaffee jährlich. Damit verbraucht er sogar etwa zehn Kilogramm, Tendenz steigend. Ganz ähnlich beliebt ist der Kaffee auch in den Niederlanden, in Dänemark und Schweden.
Apropos Schweden: Bereits im 18. Jahrhundert hatte der zwischen 1771 und 1791 regierende Schwedenkönig seine Bedenken und ließ deshalb ein Kaffee-Experiment durchführen. Eineiige Zwillinge und dazu noch zum Tode verurteilte Verbrecher sollten extrem hohe Mengen konsumieren: der eine an Kaffee und der andere an Tee. Die beiden Probanden überlebten – und zwar allesamt: die Forscher, deren Assistenten und schließlich die königliche Majestät selbst. Als erster von den beiden Testpersonen soll dann übrigens der Teetrinker verstorben sein – im Alter von 83 Jahren.

Der Tausendsassa

Kaffee ist ein richtiger Tausendsassa. Trotzdem kratzen viele an seinem Ruf. So vermutete man, dass Kaffeetrinken Krankheitsrisiken birgt – allerdings ohne den Faktor Rauchen zu beachten. Letztendlich stellte sich nämlich heraus, dass die Glimmstängel weitaus risikobehafteter sind als die Kaffeebecher.
Neue Studien weisen sogar nach, dass Kaffee tendenziell gesund sei. Die enthaltenen Polyphenole sind Radikalenfänger, die krebsvorbeugend und entzündungshemmend wirken. Weil sie den Cholesterinspiegel ausgleichen können, werden Risiken auf Herz-Kreislauf-Krankheiten und Arteriosklerose gesenkt. Entsprechende Nachweise erbringen neuere Studien. Sie weisen nach, dass ein moderater Konsum von vier Tassen Kaffee täglich das Risiko auf Herzversagen deutlich um mehr als zehn Prozent reduziert. Allerdings generieren größere Kaffeemengen dann das genaue Gegenteil.
Diabetikern kommt außerdem die positive Wirkung von Chlorogensäure auf den Insulinstoffwechsel zugute. Internationale Studien wiesen auch hier nach, dass vier Tassen Kaffee täglich das Krankheitsrisiko nahezu halbieren können.
Dass Kaffeegenuss grundsätzlich den Blutdruck in angsterregende Höhe treibt, ist ebenfalls ein Mythos. Kommt eine geringe Erhöhung zustande, flacht sie bereits nach Ablauf einer halben Stunde ab.
Auch zum Thema Abhängigkeit gibt es Entwarnung. Allerdings: Wer regelmäßig große Mengen Kaffee trinkt und damit ganz plötzlich aufhört, wird ihn erstmal sehr vermissen und leichte Entzugserscheinungen registrieren müssen.

Kaffee macht glücklich

Ein maßvoller Kaffeegenuss kurbelt die körpereigene Produktion von Dopamin, Serotonin und Noradrenalin an. Die Neurotransmitter sorgen bekanntlich für eine ausgeglichene, gute Stimmung.
Insgesamt gibt es also gute Ergebnisse für den Glücksbringer. Trotzdem weist eine amerikanische Studie nach, dass Kaffeegenießer durchschnittlich früher versterben. Sicher ist allerdings: Das Koffein trägt keine Schuld. Vielmehr ergaben die Analysen, dass unter den Kaffeeliebhabern viele Sportmuffel und Raucher sind. Zudem essen sie allzu viel rotes Fleisch und zu wenig Gemüse und Obst.

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